Donnerstag, 27. Dezember 2012

Wut

Was ist das für eine Welt, in der wir uns vor uns selber verstecken müssen?
In der wir nicht lachen dürfen, weil das Gegenüber krank ist, in der wir uns nicht freuen dürfen, weil es so viele Menschen gibt, die sich nicht freuen. In der wir unsere Gefühle verleugnen, damit wir uns nicht rechtfertigen müssen? In der wir Menschen benutzen, aussaugen, lächerlich machen, beleidigen, ignorieren, misshandeln, bestrafen? In der wir nicht sehen, wie gut einige Menschen sind, in der wir austauschen, treten, uns lustig machen? Und alles hinter Masken. Immer bedacht, niemanden auf die Füße zu treten- immer bedacht, sich selbst im besten Licht darzustellen.
Egoismus ist kein Fremdwort mehr.
Reden ist nur noch wichtig um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Und dann wundert es, wenn man krank wird?

Ich möchte lachen können wenn ich froh bin, wenn ich glücklich bin. Möchte strahlen dürfen, wenn ich etwas erreicht habe. Möchte mich über Worte und Gesten freuen dürfen. Ich möchte sagen können, wenn es mir nach einer Umarmung ist. Ich möchte in Erinnerungen schwelgen dürfen und das mit Freunden teilen. Ich möchte Vertrauen können und Vertrauen schenken. Kein Misstrauen.
Ich möchte traurig sein dürfen, wenn ich meinen besten Freund verliere- ohne dass man mich in Therapie schickt- und zwar so lange ich will. Ich möchte Freunde mal mehr, mal weniger oft sehen- ohne dass es als überzogene Forderung angesehen wird. Ich möchte meinen Freunden sagen dürfen was mich bedrückt- und nicht ignoriert werden. Ich möchte schreien dürfen wenn es mir danach ist, lachen dürfen wenn es mir danach ist und weinen dürfen wenn es nötig ist.
Ich möchte um meiner selbst Willen geliebt werden und keine Phrasen hören und fühlen. Ich möchte Ehrlichkeit. Ich möchte da sein für die, die mir wichtig sind. Ich möchte mich verletzbar zeigen dürfen.

Ich möchte ich selber sein. Kein Schatten meiner selbst. Nicht die, die gebraucht wird sondern die, die es wert ist.

Ich möchte ich selber sein. Und auf euch selber stoßen.

Ist das zuviel?

Montag, 24. Dezember 2012

Gute-Laune-Mensch

Gute-Laune-Mensch
Meine Tränen laufen pink glitzernd über die Wangen
Meine Freude scheint in allen Regenbogenfarben
Meine Zuneigung strahlt wie die Sonne
Meine Ängste wimmern weiß um mich
Meine Stärke wirft Schatten
Mein Herz ist größer als das Universum
Aber in meinem Herz sind nur wenige
Die Mauern in mir sind geschmückt.
Meine gute Laune sucht sich ihren Weg
Und findet ihn

Ich bin groß :)

Mittwoch, 12. Dezember 2012

2012 - der Weg

Der neue Weg sollte grün sein. Grün, weich und gerade - leicht zu gehen. Blumenwiesen am Rand, Wasserläufe die den Weg queren und in welchen sie ihre Füße während einer Rast abkühlen kann.
So sollte es sein.
Der Weg begann mit einem großen Stein, der sie zum stolpern brachte. Erstaunt blickte sie sich um: da lag er. Direkt am Anfang. Ohne Vorwarnung. Natürlich musste sie stolpern, sie konnte ihn gar nicht gesehen haben. Zum Glück geriet sie nur wenig ins straucheln und konnte zügig weitergehen. Kurz ärgerte sie sich über den misslungenen Anfang, schnell vergaß sie und begann, die Umgebung zu erforschen.
So grün war der Weg nicht, wie sie es sich gewünscht hätte. Was sie fand waren Säcke voller Grassamen, welche am Wegesrand standen. Die Luft war klar, wohlig warm und angenehm zum laufen. Alleine war sie nicht, hatte sie doch vieles mit auf diesen Weg genommen.
Sie nahm einen Sack voller Grassamen und begann, den Weg warm und weich zu gestalten. Helfende Hände standen ihr zur Seite, die den Weg mit ihr zusammen gehen würden.
Lange Zeit konnte sie unbeschwert den Weg genießen. Abzweigungen waren eindeutig beschildert, fand sie sich auf einem falschen Weg wieder, so drehte sie um.
Plötzlich trat Nebel auf, der Weg wurde unsicher. Vorsichtig tastete sie sich Schritt für Schritt vorwärts, immer die wärmenden Händer der Mitläufer an ihrer Seite. Sie spürte, dass eine Hand den Druck lockerte. Sie spürte, dass die Hand versuchte, sich an ihr festzuklammern aber weggezogen wurde. Heiße Tränen rollten über ihr Gesicht, aber sie konnte und wollte die Hand nicht festhalten, denn dort, wo sie hingezogen wurde, würde es der Hand besser gehen. Und sie wusste, dass die Hand zurückkommen würde. Größer, fester und erwachsener. Der Nebel lichtete sich, aber der Weg wurde steiniger. Oft musste sie mühevoll die Steine beiseite räumen, oft war sie angewiesen auf ihre helfenden Hände. Froh, ihre Wärme zu spüren, froh, festgehalten zu werden.
Zwei Hände hatte sie auf dem letzten Weg verloren, die Suche nach ihnen war immer und immer wieder Teil ihres Weges.
Die Sonne blickte strahlend vom Himmel, als sie plötzlich vor einem tiefen Abgrund stand.  Obwohl sie sich nicht halten konnte, rutschte sie nur langsam hinab. Erstaunt blickte sie zurück und sah ein kleines rotes Licht leuchten, ein Juwel, der blasser wurde und sich entfernte. Eine ihrer Hände, denn die Hände sind alles Juwelen, schillernd in allen Farben des Regenbogens. Nicht mehr mit Leichtigkeit aber doch schneller als geahnt rappelte sie sich auf und kletterte den Abhang hinauf. Juwelen zusammenhalten war wichtig, denn nur gemeinsam konnte man den Weg grün gestalten. Sie konnte den roten Stein aufhalten aber sie spürte den unwirschen Druck. Diese Hand wollte alleine sein. Diese Hand wollte weg. Sie wollte nicht festgehalten werden. Der Weg wurde grau, bröckelte ab, die Steine rollten immer bedrohlicher auf sie zu, bis sie sich in einen weiteren Abgrund gestoßen fühlte. Sie hatte den falschen Weg genommen! Der rote Juwel leuchtete hinter ihr und schien zu lachen. Er entfernte sich immer weiter, wurde kälter, auch das Lachen wurde leiser  - bis sich schließlich lähmende Stille ausbreitete. Vollkommende Dunkelheit umfing sie, ihr Hände tasteten ins Leere.

Die Zeit schien still zu stehen. Verwundert blickte das Mädchen in das Zwielicht der Dämmerung, das sie nach unendlich langer Zeit zu umfangen wusste. Sie erkannte einige Mitläufer um sich herum, die sich bemühten, sie aus dem Abgrund zu ziehen. Zunächst konnte sie nicht mithelfen, sie sah keinen Sinn darin diesen Weg weiterzugehen - bis, ja bis sie in ihrem Herzen die Wärme der verlorenen Hände spürte. Bis sie verstand, dass sie nicht mehr tun konnte als den Weg so zu gestalten, dass er begehbar war. Bis sie sah, dass auch sie gebraucht wurde. Sie strampelte sich frei und kletterte mit der nötigen Hilfe wieder auf den Weg. Nagut, sie brauchten ein Seil, aber das musste man ja nicht jedem erzählen oder? Letztendlich hatte sie es geschafft! Sie stand auf einem kalten grauen Weg, der nach Wasser und Leben schrie. Motiviert ging sie weiter, verteilte Grassamen in die Steine und bewunderte, wie Blumen aus ihnen entstanden.
In weiter Ferne konnte sie die zwei verlorenen Hände sehen, die nach ihr winkten. Erfreut machte sie sich auf den Weg, diese Hände einzuholen. Wenn sie es auf diesem Weg nicht schaffen würde, dann auf dem nächsten. Das wusste sie. Die Leere in ihr wurde weniger. Der Sturz bereitete ihr noch Probleme, es schmerzte an jeder erdenklichen Stelle, aber sie wusste: Es würde verheilen. Es MUSSTE verheilen.
Bis sie den roten Juwel wieder sah. Unsicher blickte sie immer und immer wieder in die Richtung. Lachte er hämisch? Lachte er traurig? Angst bereitete sich aus, wieder den falschen Weg gegangen zu sein, als sie sich aufmachte, auch diesen Stein wieder zu sich zu holen. Letztendlich wusste sie, dass sie jede einzelne Hand auf ihrem Weg brauchen würde und für jede Hand immer da wäre. Auch für verlorene Steine, auch für zerbrochene Steine, auch für liegengebliebene Mitläufer.
Vor sich sah sie eine Kurve, der weitere Weg war nicht einsehbar. Aufgrund des vergangenen Weges wusste sie um die Gefahr eines weiteren Abgrundes und ging langsamer. Sie spürte die Mitläufer, die sie zurückziehen wollten, feste,laut und eindringlich riefen sie möge stehen bleiben - aber stehenbleiben? Nein, das war nicht ihr Weg.

Dienstag, 13. November 2012

Tränen

Freudentränen. Übermaß der Gefühle. Ausdruck des "ich weiß nicht wie ich beschreiben soll, wie sehr ich mich freue"- Ausbruches. Kleine, warme Tränen die schnell versiegen. Manchmal auch nur die Augen nass machen.

Zornestränen. Gleich wie die Freudentränen aber Ausdruck großer Wut, die nicht verarbeitet werden kann. Schnell versiegt.

Tränen der Ohnmacht. Warme Tränen. Kaum aufzuhalten. Hilfeschreie. Ausdruck der Wehrlosigkeit.

Tränen bei Schmerzen. Der Körper zeigt, wie er sich fühlt. Schmerz tut weh. Kleine Tränen, kalte Tränen.

Und es gibt die heißen, traurigen, aus tiefstem Herzen kommenden Tränen. Die, die unaufhörlich über die Wange brennen. Die, die nicht aufzuhalten sind. Die, die das Herz schwerer machen. Die, die gut tun sollen aber schwach machen. Klein, schwach, leer. Die, die mich gerade verbrennen.

Sonntag, 11. November 2012

Die kleine Raupe III

Erinnert ihr euch? Die kleine Raupe hat sich verpuppt - inmitten des Tränenmeeres über die verlorene Freundin, die traurige Raupe, die zu einem wunderschönen Schmetterling wurde.
Tage später zerbricht die Hülle, die die kleine Raupe fest umschlossen hatte. So fest umschlossen, dass die kleine Raupe nicht mehr imstande war, den Schmerz, der ihr Herz ergriffen hatte, zu spüren.
Nun aber, als die Sonne in ihr Gesicht schien, kam der Schmerz einer Druckwelle gleich in ihren Körper zurück. Aber... da war ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung, dass die Freundin auf sie warten möge, vor dem Baum ihre Runden mit den engelsgleichen Flügeln dreht und wartet, bis auch sie ein wunderschöner Schmetterling ist.
Nun ist es soweit, langsam gleiten die Flügel auseinander, langsam- denn noch ist alles sehr neu, sehr brüchig, ungewohnt und groß, so groß.....
Unbeholfen dreht die kleine Raupe ihre ersten Runden über der mit Tautropfen übersäten Blumenwiese. Noch ist alles etwas wackelig, unbeholfen. Runde um Runde wurden die Bewegungen flüssiger, Runde um Runde verstand die kleine Raupe mehr, ihre neuen Werkzeuge zu nutzen. Was sie jedoch nicht vermochte, war, die Trauer abzuschütteln. Sie setzte sich auf eine gerade sich öffnende Blüte und lies den Tränen, die sie so mühevoll heruntergeschluckt hatte, freien Lauf. Nirgends war die hässliche Raupe zu sehen, nirgends konnte sie weiße Flügel im Sonnenschein bewundern, nirgends war die vertraute, wunderschön glockenhelle Stimme der Freundin.
Versunken in den Gedanken an die schönen Tage bemerkte die kleine Raupe - nein, der schöne Schmetterling muss man ja nun sagen- nicht, wie sich die Freunde aus der Raupenzeit um sie versammelten. Auf jeder Blüte blinkte und glitzerte es in blau, grün, rot, gelb, bunt. Alle Farben, die die Schmetterlingswelt hergab in allen möglichen Variationen. Ein Schmetterling aus der Gruppe flog auf die Blüte zu, auf der der schöne Schmetterling saß und sagte:" Sei nicht traurig. Ich weiß, wir alle zusammen werden dir nicht ersetzen, was nicht da ist, aber wir können dir helfen, die Traurigkeit zu mindern. Wir wollen das auch! Aber vergiss eines nicht: Du hast keinen Freund verloren! Du hast ihn im Herzen. Alles. Die Wärme, das Lachen, die Streitereien, die Sonnenstrahlen, die Augen, die Hände, die Worte, alles bleibt bei dir im Herzen wohl aufbewahrt. Vielleicht braucht deine Freundin gerade ein wenig Zeit. Freundschaft ist auch, loszulassen und zu warten. Hab Geduld, wir helfen dir."
Der schöne Schmetterling nickte traurig aber lies sich entführen in die Welt der Lüfte. Ab und an huscht ein Lächeln über das Gesicht, ab und an rollt eine Träne aus dem wunderschönen kleinen Schmetterlingsauge.

Aber immer ist der Gedanke im Herzen: Ich habe dich nicht verloren, ich trage dich bei mir liebste Freundin! Und irgendwann wird der Moment kommen an dem wir uns in den Flügeln liegen werden und gemeinsam lachen. Ich freue mich darauf!

Montag, 29. Oktober 2012

Lernen

Du lernst fürs Leben.
Du lernst nicht für die Schule, du lernst für dich selber
Wie oft haben wir das alle gehört und nicht geglaubt. Wie oft haben wir uns alle überlegt, was genau wir eigentlich noch brauchen, wenn wir aus der Schule sind - nagut, Lesen, Schreiben, Rechnen. Reicht oder? Nach vier Jahren Grundschule könnten wir ins Berufsleben einsteigen und alles weitere gibt sich. Wie immer.
Das bisschen Allgemeinwissen bekommen wir aus dem Fernsehen ... NEIN- nicht  RTL oder  ähnliche Sender, wir schauen natürlich ARD, ZDF und ARTE damit wir wissen, worüber die  Welt spricht und damit wir lernen, wie man sich in Gesellschaft verhält.
Überredet. RTL und RTL II gehören dazu- denn DARÜBER spricht die Welt auch. Zumindest Twitter - das ist ja schon ein wenig Welt.
Lernen- damit fing ich an. Reicht lesen, schreiben und rechnen können? Wann hören wir auf zu lernen? "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" wurde und wird immer wieder gerne gepredigt.
Natürlich reicht das nicht aus. Neben dem, was wir weiterhin mit Rechnen, Schreiben und Lesen lernen können müssen wir auch ganz andere Dinge an uns heranlassen: Teamfähigkeit, Soziale Kompetenz, Vertrauen, Gefühle etcpp.
Das lernt man nie aus. Mittlerweile denke ich, dass man bis zu seinem letzten Atemzug das Leben lernen muss.
Was ist aber mit den Menschen, die das nicht lernen wollen? Die Problemen aus dem Weg gehen, nicht kommunizieren können, nicht fähig sind, Kritk anzunehmen und darüber nachzudenken? Die - das "Fähnchen im Wind"- gleich ihre Meinung so anpassen, dass sie nicht anecken. Mit dem Strom schwimmen? Lieber sich Menschen entledigen als sich auch Ungereimtheiten oder Krisen zu stellen?
Diese Menschen tun mir leid. Nein- falsch. Sie sind gefährlich. Sie machen kaputt, nicht nur einzelne Menschen, wir haben aus der Geschichte gelernt, dass sie ganze Völker auslöschen wollen. Können zum Glück noch nicht.
Ein Vorurteil? JA!
Was ist mit den Menschen, die krank sind? Die nicht in der Lage sind, die soziale Kompetenz zu erlernen- oder sie zwar beherrschen aber nicht ausüben können? Die Menschen, für die Lernen Stress bedeutet, die den Problemen aus dem Weg gehen, weil sie Arbeit und damit Kranksein bedeuten, die die Nähe von Menschen nicht zulassen können, weil sie so sehr mit sich selber beschäftigt sein müssen?
Ich freue mich, dass in der heutigen Zeit solchen Menschen geholfen werden kann. Glücklich sind die, die es erkennen und offen zu sich selbst auch den sie unterstützenden Fachkräften helfen, damit sie wieder Kämpfen lernen.
Das Leben mit solchen Menschen ist schwer und anstrengend. Solange man sie nicht gut kennt, ist es einfach. Es interessiert ja nicht, man zieht sich das aus dem Menschen was man braucht und überlässt den Rest sich selber.
Lernt man den Menschen hinter den manigfaltigen Krankheiten, die es diesbezüglich gibt, kennen, so stellt man fest, dass tatsächlich mehrere Charactere in einer Hülle stecken können. Ganz tolle, liebenswerte Menschen, die durchaus in der Lage sind zu arbeiten, zu kämpfen, zu fühlen - aber leider gefangen von einer Ära, die dies selten zulässt. Zuzulassen zu lernen, wie man besiegt, ist so schwer, so anstrengend. Zu verstehen, dass diese Menschen es nicht können, ist ein Lernprozess der mindestens so anstrengend wie der Bau eines Hochhauses scheint.

Ich lerne.
Ich hoffe, ihr auch!

Freitag, 19. Oktober 2012

Denk an mich

Vergesse mich nicht, so als wäre ich überhaupt nicht mehr da.
Mein Gedächtnis ist umhüllt in Nebel, aber mein Herz ist klar.
Kritisiere nicht meine Unfähigkeiten,
Wenn ich mich doch nur an die einfachsten Aufgaben erinnern könnte.
Sei nicht verärgert über meine ständig gleichen Fragen
Ich bin verängstigt und verwirrt
Deine Antworten können mich nicht erreichen.
Bitte, höre nicht auf, mich zu lieben, auch wenn meine
Reaktionen unpassend sind.
Sei geduldig und herzlich und erinnere mich an mein früheres Verhalten, bevor es
verschwand mit anderen Teilen meines Gedächtnisses.
Nimm es mir nicht übel, dass ich ständig auf der Suche nach Zuhause bin
Dies hier ist nicht mein Zuhause, nichts kommt mir bekannt und sicher vor
Wenn ich nach Hause könnte, würde ich sicherlich dort meine
Erinnerungen wieder finden.
Erinnere mich nicht an meine Schmerzen.
Ich kann mir nicht ins Gedächtnis zurückrufen, ob meine Liebste gestorben ist
oder mein Haus abgebrannt ist.
Spreche nicht mit mir wie mit einem Kind.
Ich habe in meinem Leben viele Erfahrungen gemacht, auch wenn ich jetzt kindlich wirke.
Halte Deinen Namen und den Platz, den Du in meinem Leben hattest in meiner Erinnerung wach.
Ich mag es, wenn Du mich wachrüttelst, ich möchte Deine Liebe und Güte spüren.
Zeig mir die Welt- Natur, Musik, Kunst.
Denn ich habe vergessen, welche unendliche Freude darin liegt.
Unterstütze mich darin, zu fühlen, dass ich lebendig bin, mit meinem zur Verfügung stehenden Möglichkeiten
Verzeih mir meine Fehler in der Vergangenheit
Wenn ich es nur wüsste, hätte ich mich längst dafür entschuldigt
Du brauchst nicht unsere Zeit mit vielen Worten füllen,
Deine Nähe füllt meine Leere.

Hab mich lieb für das was ich bin und die Person, die ich einmal war.

(Al-Hafez, Juni 1997)

Montag, 8. Oktober 2012

Mein bester Freund

Mein bester Freund,

kennst du noch meinen Küchentisch? An dem sitze ich jetzt. Eine Kerze ist an, sie riecht nach Vanille, unglaublich streng und Ikeamäßig, aber es passt zur Stimmung. Natürlich ist das Radio an und spielt - wie sollte es anders sein- traurige, langsame, einfühlsame und nachdenkliche Lieder. Passend zu einem Sonntagabend im Oktober.
Vor einigen Tagen hast du mir gesagt, dass dir meine Kritik an Deiner Person am Wichtigsten ist. Das war für mich klar, immerhin war mir deine Kritik auch immer wichtig gewesen- so wichtig, dass ich sie mir zu Herzen genommen habe und die Punkte, die ich ändern konnte, geändert habe. (Im Radio läuft Janis Joplin..)
Ich habe dir eine lange Mail geschrieben, Eine Kritikmail- da du sie wolltest. Aber sie kam nie an.
Jetzt schreibe ich den zweiten Teil, der, der mir viel, viel leichter fällt. Dir sagen, wieso du mein bester Freund bist:
Komisch, man spricht ein paar Mal miteinander und stellt fest- man kennt sich. Schon ewig. Gleichzeitig stellt man fest, dass man bereit ist, von dem Anderen zu lernen.
Zunächst hast du versucht, mir Vertrauen beizubringen. Vertrauen, dass ich verloren hatte, dass ich nicht mehr aufbauen wollte. Vertrauen in Menschen. Unmöglich, dachte ich, unmöglich, ich wurde so oft enttäuscht- ich will das nicht mehr. Du hast es geschafft. Es hat 2.5 Jahre gedauert- aber du hast es geschafft. Vor drei Wochen kam es wie in Blitz in mich: Ich vertraue ihm- uneingeschränkt.
Wir haben uns Nähe beigebracht. Beide sind wir Menschen, die Gefühle für sich behalten und mit Masken und gespielter Stärke versuchen, glücklich zu werden. Es hat nicht viel Übung gebraucht für uns. Wir konnten gemeinsam weinen, lachen, ängstlich sein, uns in den Arm nehmen, genießen. Seit einem Jahr - ungefähr - habe ich das Gefühl, bei dir "zu Hause" zu sein.
Wir haben Streiten gelernt. Ich erinnere mich an Situationen, in welchen wir wie zwei trotzige dreijährige Kinder gehandelt haben. Und uns natürlich beide im Recht fühlten. Und selbstverständlich waren. Keine Frage. Mittlerweile können wir konstruktiv streiten. Ähm. Aber oft geht es!!
Wir haben uns Bewegung beigebracht, und den Spaß daran. Nagut, den 10 km - Lauf, den haben wir  nie hinbekommen- aber sei mal ehrlich- wir wollten es auch nie :) ABER wir waren walken, so wie du es im Mai gesagt hast: Bis September halten wir durch. Haben wir. Fast immer. Unsere Munzee-Touren haben so viele Kilometer verschlungen- die wir IMMER ergangen sind. Außer einmal, als wir mit unseren Rollern eine der wenigen aber wunderschönen Touren gemacht haben. Den "Walk The Rhine" haben wir nicht geschafft, aber vorgenommen ist schon fast geschafft!
Wir haben uns Ruhe und Entspannung beigebracht. Im Urlaub, auf dem Sofa, (With a little help from my friends - Joe Cocker) am See, im Hof, auf dem Balkon. Nachmittage und Abende, an denen jeder für sich am Pc, am Laptop, am Iphone oder am Ipad saß oder man sich einfach angeschwiegen hat. Man musste nicht sprechen um sich wohl zu fühlen. Man musste nur "Sein." Wir sind über die Wochenenden weggefahren und haben uns schlechtes Wetter gewünscht, damit wir im Bett liegen und faul sein können- DAS konnten wir bestens!
Wir haben uns Kochen beigebracht. (Just an Illusion). Deine Salate sind die geilsten, die ich je gegessen habe. Unsere Kreationen im Wok waren immer mit anderen Zutaten- immer improvisiert- aber immer absolut gleich geil. Kochbücher waren notwendig um zu wissen, auf was wir Hunger haben, aber Rezepte sind veränderbar, das Ergebnis damit meist leckerer als die Bilder im Buch.
Wir sind zu den Top-Trash-TV Experten geworden. Nicht nur, wir waren uns einig, dass wir die beste Jury bei DSDS. Supertalent und Popstars sind. Dass wir "Wer wird Millionär" immer gewinnen würden und dass Frauentausch die schlechteste Sendung ever ist. Ach und die süßen bei Bauer sucht Frau.... Pfillipp und Pfeit. die Pferdebauern, was hast du sie geliebt und ich sie furchtbar gefunden ;)
Ungeliebte aber notwendige Feierlichkeiten haben wir gemeinsam überstanden.
Gelästert haben wir. Über alles was uns einfiel. Tränen haben wir gelacht, so sehr, dass uns der Bauch weh tat. Die Bilder davon sprechen Bände. 
Unzählige Gespräche haben wir geführt, in welchen wir uns gegenseitig stärkten, aufräumten und Mut machten. Damit wir später, wenn auch deine Krankheit es zulässt, ein freundschaftliches Leben miteinander führen können, jeder für sich aber immer im Wissen- da ist mein bester Freund, den ich nie hängen lassen werde. Für den ich immer da sein werde. Immer. Immer im Wissen, dass man nach Hause kommen darf.
Ach, deine Krankheit. Ja, sie ist da. Aber wir haben gekämpft. Über Jahre gekämpft, damit ich nie nie nie an deinem Grab stehen muss um Abschied zu nehmen.
Abschied zu nehmen so wie jetzt.
Nein, das JETZT ist schlimmer. Es ist das Ende. Man sagt, dass das Ende gut ist- und wenn es nicht gut ist, dann ist es kein Ende. Aber jede Regel hat eine Ausnahme. Leider.
Fliegen lerne ich nun ohne meinen besten Freund.
Nach Hamburg komme ich wohl nie.
Ballonfahren... das wollte ich sowieso nie.
SEIN kann ich alleine. Muss ich ja.

Das letzte, das du mir beigebracht hast, war das schmerzvollste: Du hast es dir offengelassen, ob wir Freunde sind. Du kannst nicht zwei Freunde nebeneinander haben. Oh- doch. Gestern, an meinem Geburtstag, hast du mir gesagt, dass du es wohl "musst". Nein, man muss nichts im Leben. Ich wollte sprechen, dachte, ich hätte es verdient, von Angesicht zu Angesicht mit dir über dieses Ende zu reden. Deine Möglichkeit war sehr angenehm für mich: "Du wollest mich sehen? Wir treffen uns mit Bruder, Schwägerin und Vater beim Brunch". Danke! Danke für die Möglichkeit, mit dir darüber zu sprechen. Ich habe sie wohl verpasst, den genutzt habe ich dein Angebot nicht. Deine Antwort auf die Frage, wie es denn nun mit uns wäre war: "Läuft". Das kleine Wörtchen "weg" hast du sicherlich mit Absicht weggelassen.

Mein größter Freundschaftsdienst kann eigentlich nur einer sein: Ich gebe ein Stück meines Herzens auf und hoffe, dass du das, was ich dir mitgebe, tausendfach weitergibst: Liebe, Wärme, Respekt, Wertschätzung und Ehrlichkeit. Keine Floskeln.

Erinnerst du dich? Trotzig wie eine Dreijährige? Und nicht nur das, sondern auch gefühlvoll wie ein Baby: Ich kann es nicht ertragen, dich auf Twitter zu lesen.Mein wundes Herz muss heilen.
Ich kann es nicht ertragen, keine WhatsApp zu bekommen. Mein wundes Herz muss heilen.

Ich danke Dir für die Freundschaft, die ich empfinden durfte. Für all die schönen Stunden, die ich hatte, für alles echte Lachen, das ich in mir spürte.

Du warst mein bester Freund. Du warst ein Stück meines Herzens, ein Stück von mir. Ein Juwel in rot.

Ich habe mein Versprechen nicht gehalten, immer für dich da zu sein. Ich hätte es gerne!

Für deine Zukunft wünsche ich Dir, dass du Menschen wie mich kennen und schätzen lernst. Du hast mir geschrieben: "Ich bin stolz auf Dich. Denn so jemanden wie Dich hat nicht jeder. Ich kann mit dir angeben, wenn ich will :)"
Wenn du noch so jemanden findest, dann GIB AN. Schenk all das zurück was du bekommst und kämpfe. Das sind die Lichtblicke des Lebens, die man halten und pflegen sollte. Um die man kämpfen muss.

Ich habe gekämpft- du hast gewonnen. Alles Gute. Ich hab dich lieb. Viel.

Samstag, 15. September 2012

Die kleine Raupe II

Erinnert ihr euch an die kleine Raupe? Die Raupe, die ihrer Freundin geholfen hat, das Leben zu lieben?
Sie wachte auf. Die glitzernden, in allen Farben schillernden Flügel der Freundin, die sie warm hielten und ihr so viel versprachen- sie waren weg.
Verdutzt blickte sich die Raupe um. Das konnte doch nicht... nein. Nein. NEIN.

Es war ein Traum. Keine Wirklichkeit. Wunschdenken.
Ja, sie hatte sich tatsächlich gewünscht, dass sie der hässlichen Raupe Freundschaft näher gebracht hatte. Ihr gezeigt hatte, wie schön das ist, wie wichtig das ist, wie hilfreich das ist, wie besonders das ist.
In einem Gespräch hatte die kleine Raupe der traurigen Raupe erzählt, dass die Traurigkeit, die Einsamkeit, die Unfähigkeit, das Leben schön zu finden - alles alles ALLES unwichtig ist wenn ein Freund im Hintergrund steht, der immer da ist. Die kleine Raupe hat die Freundin mit einem Juwel verglichen: Einzigartig, wunderschön, Rot. Ja, der Juwel war rot, denn rot ist eine wunderschöne, tiefe, harmonische ins Herz gehende Farbe. Nun ist die Freundin ein roter Schmetterling geworden- Rot - in alle Farbvariationen übergehend.
Da blitzte am Himmel plötzlich ein durchdringender roter Schein auf.... ob das... JA sie war es: Die Freundin flog mit eleganten Bewegungen um sie herum, lächelte, winkte ihr kurz zu, rief ein "Ich hab dich lieeeeeb" in ihre Richtung und verschwand mit fröhlich schwingenden Flügeln wieder am weiten Horizont. Die kleine Raupe wartet hoffnungsvoll- sie würde zurückkommen. Sie würde mit ihr warten, bis sie ein ebenso schöner- vielleicht blauer- Schmetterling werden würde.
So verging der Tag, ohne dass noch einmal der Himmel mit roten Blitzen durchzogen wurde. Auch in der Nacht schlief die Raupe nicht, denn sie wollte die Ankunft der Freundin nicht verpassen.
Am  nächsten Tag war der Blick der kleinen Raupe bereits verschwommen. Immer wieder dachte sie, die Freundin zu sehen, aber immer wieder war es etwas anderes. Ein rotes Herbstblatt, ein Schimmer der Sonne, eine rote ... Ja, eine rote Tüte? Mitten im Wald... das mag die kleine Raupe nicht. Aber nicht einmal sah sie die wunderschönen Flügel der Freundin.
Am Abend, als sich die Sonne bereits hinter dem Horizont schlafen gelegt hatte, glaubte die kleine Raupe, es verstanden zu haben: Sie war selber Schuld. Hatte sie nicht selber erzählt, wie schön die Welt war? Hatte sie nicht selber erzählt, dass die traurige Raupe nicht für andere sondern nur für sich selber da sein sollte? Hatte sie nicht selber erzählt, dass sie immer da sein würde für die traurige Raupe, auch weit weit im Hintergrund? Hatte sie nicht dem wunderschönen Schmetterling selber den Ratschlag gegeben, frei zu sein und egoistisch zu denken? Immer im Hintergrund die kleine Raupe, die ihr Herz offen hat für die Freundin?
Das mit der Freundschaft ging unter. Zu sehr. Da hat die kleine Raupe wohl einen großen Fehler begangen. Nicht zum ersten Mal, und wohl auch nicht zum letzten Mal.
Traurig weinte die kleine Raupe sich in den so dringend benötigten Schlaf. Träne um Träne lief an ihrem hässlichen Körper herunter, Träne um Träne wurde zu einem hauchdünnen Seidenfaden. Während die kleine Raupe sich immer weiter in ihr einsames Schicksal verwebte, verschwand sie in einer braunen, festen, unansehnlichen Hülle. Die Tränen liefen weiter aber die kleine Raupe bemerkte es nicht mehr. Sie schlief... und träumte den Traum der letzten Geschichte weiter.

Das Ende wird gut. Und weil es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende.

Mittwoch, 22. August 2012

Tränen

Tränen vor Wut

weil wieder etwas nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt
weil der Geduldsfaden ganz dünn wird

Tränen aus Unvermögen

weil man Grenzen erkennt
weil man Grenzen überschritten hat

Tränen vor Trauer

weil sich der Weg ändert
weil es zuviel ist

Tränen vor Glück

weil das Leben schön ist
weil man geliebt wird

Tränen vor Freude

weil man etwas geschafft hat
weil der Weg gut ist


Und all die Tränen, die nie vergossen wurden

weil man sich schämt
weil die Zeit dafür nicht war
weil man sie sich nicht eingestehen will
weil man stark sein muss
weil man stark sein will
weil man Angst hat zu verlieren





Donnerstag, 19. Juli 2012

DANKE

Unzählige Male habe ich in meinem Leben schon "Danke" gesagt. Danke für ein geschmiertes Brot, für eine zugemachte Tür, für ein mitgebrachtes Geschenk, für den gemachten Kaffee. Dieses kleine Wörtchen "Danke" wird jedem Kind mit in die Wiege gelegt. Das gehört sich so. "Was sagt man? DANKE".
Wie oft habe ich in meinem Leben schon ein "Danke" gehört - für große und kleine Dinge, die ich erledigen konnte, durfte, wollte.
Es ist wohl an der Zeit, den Menschen "Danke" zu sagen, die mich so gemacht haben, wie ich bin. Meine guten und meine schlechten Seiten geformt gefestigt haben.
Das erste DANKE gebührt meinen Eltern. Sie konnten sich mich nicht vorher aussuchen- haben mich stets so genommen wie ich bin, mich gefördert und gefordert, mich unterstützt in all meinen Vorhaben, meine Pubertät ausgehalten, meine Sturheit überlebt, meine Faulheit unterdrückt, meinen Lebensweg so gestaltet, dass ich selbständig und unabhängig von ihnen glücklich werden konnte.
Das zweite DANKE gehört an dieser Stelle den Erzieherinnen und Erziehern, die meinen Kindergarten- und Schulweg begleitet haben. Vor allem aber dem Lehrer, der mit nassen Schwämmen nach mir warf, wenn ich zuviel quatschte. Seitdem ist mein Mund verschlossen. Naja. Fast immer. Selten.
Ein DANKE an alle (Schul)freund/-innen, Bekannte, Partner, Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur das Gute in mir hervorholten, die mir auch meine Fehler aufgezeigt haben, mir Neues gelehrt haben, mir Spaß bereiteten oder mit mir gestritten haben. Auch wenn unsere Wege nicht mehr gemeinsam verlaufen, von Jedem trage ich ein Stück in mir.
Ein ungewöhnliches aber ehrlich gemeintes DANKE auch an meinen Expartner, seines Zeichens sicherlich kein Mensch, mit dem ich noch einmal einen gemeinsamen Weg gehen würde- aber der Weg, den wir gemeinsam beschritten haben, war ein sehr steiniger Weg für mich. Durch diesen Weg bin ich groß geworden, vernünftig, stark, unbeugsam, geradlinig, kreativ. Alles wunderschöne Eigenschaften, die ich sicherlich gerne anders gelernt hätte- aber es war wohl mein Schicksal, das so zu erfahren.
Das größte DANKE gehört meiner Familie und meinem besten Freund. Ich muss in meinem letzten Leben tatsächlich etwas Besonderes gemacht haben, dass ich euch um mich haben darf. Hier darf ich "ich selber" sein, Masken fallen lassen, Tränen laufen lassen, Fehler machen, schlecht gelaunt sein, rumzicken, lieb sein. Hier darf ich das sein, was ich sein möchte- ob es gut oder schlecht ist. Hier werde ich aufgefangen und wieder in die Luft geworfen.Bei euch bin ich zu Hause! Für euch bin ich da, immer und überall.

Dienstag, 1. Mai 2012

Die Wichtigsten!

"My three babies
I will carry with me
For myself
I ask no one else will be
Mother to these three
And of course
I'm like a wild horse
But there's no other way I could be
Water and feed
Are not tools that I need
For the thing that I've chosen to be
In my soul
My blood and my bones
I have wrapped your cold bodies around me
The face on you
The smell of you
Will always be with me
Each of these
My three babies
I was not willing to leave
Though I tried
I blasphemed and denied
I know they will be returned to me
Each of these
My babies
Have brought you closer to me
No longer mad like a horse
I'm still wild but not lost
From the thing that I've chosen to be
And it's `cause you've thrilled me
Silenced me
Stilled me
Proved things I never believed
The face on you
The smell of you
Will always be with me
Each of these
My three babies
I will carry with me
For myself
I ask no one else will be
Mother to these three"
(Sinead O'Conner)

Youtube-Video

Mittwoch, 25. April 2012

So wahr!

"Der Clown in seinem bunt Gewand


trägt Fröhlichkeit durchs ganze Land.

Auch gibt es ihn als Miniatur,

auf Schaukeln, Stühlen auch als Uhr.

Immer ein Lachen für uns parat

erhellt er so manch einem den tristen Tag.

Doch schaut man ihn genauer an

den Clown der so schön lachen kann.

Dann sieht man, das Lachen ist aufgesetzt

die traurigen Augen die gucken verletzt.

Eine Träne kullert die Wange hinab

doch der Clown, der singt und lacht.

Und die Moral von der Geschicht?

Vertraue diesem Anschein nicht.

Wenn irgendwann zu einer Zeit

ein Mensch der lacht vor Heiterkeit

dann schau ihm in sein Herz voll Leid

ob dort nicht sitzt ein Clown der weint."





Dienstag, 17. April 2012

Du bist für mich.....

.... der Arm. der mich trägt
.....der Kopf der für mich denkt
.....das Herz das für mich schlägt
.....die Beine die für mich laufen
.....der Mund der für mich spricht
.....die Augen, die für mich sehen
.....die Haut die für mich spürt


Ein Traum

Gelernt

Hermann Hesse


Im Nebel


Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein



Unglaublich diese Worte. Gelernt? Weil ich es unterstreichen kann. Wahre Freunde sind im Nebel da. Wie oft hat man solche Freunde und wie findet man sie? Sie sind da- wenn man sie braucht. Sie sind da, wenn man sie NICHT braucht. Sie stehen da und nehmen in den Arm. Ohne Worte. Ohne Hintergedanken. Ohne Forderung.
Da Sein. 

Freitag, 13. April 2012

Werbung

Man kennt es- dieses unbewußte mitpfeifen bei Werbesongs im Radio - wenn man dann jedoch gefragt wird, was das für eine Werbung war.... also ich kann es nicht immer beantworten.

Die Werbeblöcke im Fernsehen nutze ich meistens dazu, einzuschlafen, auf Toilette zu gehen oder mit meinem Handy zu spielen. Trotzdem sind da einige Werbungen, die sich in mein Hirn gebrannt haben:

"Scheidenpilz kommt schnell". Ehrlich. Ich habe keine Ahnung, wofür diese Werbung ist- wahrscheinlich irgendeine Salbe oder Tabletten- aber dieser Werbeslogan. Ich bin traumatisiert. Ständig warte ich darauf, dass dieser ominöse Scheidenpilz mich erwischt. Vor dieser Werbung habe ich nie daran gedacht- nie Probleme gehabt- überhaupt nicht gewusst, dass mich das SO SCHNELL erwischen könnte- aber ich bin ja jetzt schlauer geworden!

"Granufink". Man kennt das ja, ständig muss man Nachts auf Toilette. Ja? Ich nicht. Seitdem diese Werbung jedoch ständig im Fernsehen lief, denke ich JEDES Mal wenn ich mal wirklich in den Nachtstunden auf Toilette muss, dass es ja Granufink gibt.

"Guten Freunden gibt man doch ein Küsschen" - Ich würde ja gerne sagen, dass ich so dick bin, weil ich so viele gute Freunde habe... aber leider- nein, ich bekomme nie ein Küsschen :(

"Merci" - Tue ich wirklich so wenig Gutes, dass mir so eine Schachtel noch nie mit Schleife und einem lächelndem Gesicht überreicht wurde?


Also ehrlich- ich denke, ich werde auch weiterhin nicht an die Werbung glauben. Sonst verliere ich den Glauben an mich :)

Sonntag, 1. April 2012

Montag

Wieder Montag. Ich weiß jetzt schon die Sprüche, die ich nach dem Aufstehen auf Twitter, Facebook und sonstigen Social Networks lesen kann- und kann keinen einzigen davon bestätigen.
Montag ist toll.
Montag ist der Tag nach einem Wochenende, dass man hoffentlich genießen konnte.
Montag ist der Tag, der das neue Wochenende ein Stückchen näher bringt.
Montag ist der Tag, an dem man ins Büro kommt und Unstimmigkeiten der letzten Woche vergessen sind.
Montag ist der Tag, an dem man motiviert die neue Woche beginnen kann.
Montag ist ein Tag mehr, der vergeht im Monat, bis zum Geldeingang am Anfang des nächsten Monats
Montag ist für mich ein Neuanfang. Der neue Tag. Die neue Woche.

Montag ist für mich ein Tag näher an dem Tag, an dem ich alle, die ich so fürchterlich lieb habe, wieder in den Arm nehmen kann.
Ach würden doch alle Tage Montage sein!

Mittwoch, 15. Februar 2012

Leben

Es war wie eine Frühlingswiese.
Jung, frisch, duftend. Einsam, frei, weitläufig. Traurig. Voller Hoffnung.
Noch unverletzt.

Es wurde eine Sommerwiese.
Voller Blumen, Insekten, Vögel. Gemeinsam. Zusammen. Freude, Glückseligkeit, Lachen.
Tatendrang.

Als es zur Herbstwiese wurde, ergoß sich der Tau wie ein Tränenschleier über die vollen, reifen Fruchtstände. Stille.
Das Ende naht.

Nun ist es Winter.
Vorbei.

Vorbei.
Bis ein Sonnenstrahl ein Lächeln in die Stille wirft und das Leben wieder weckt.
Hoffnung ist nie vorbei.