Sonntag, 23. März 2014

Vereine

Seit ich denken kann, bin ich im DRK. Angefangen bei den Kleidersammlungen, Helfer im Sanitätsdienst, Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistent. Die freien Wochenenden habe ich bis vor kurzem für Schichten auf der Feuerwache hergegeben, so manchen Abend auf Bereitschaftsabenden oder Sanitätsdiensten verbracht, den halben Sommer auf dem Kunst!Rasen geschwitzt- und immer wieder gerne den nächsten Dienst angenommen.
Irgendwann habe ich mich berufen gefühlt (oder war es mir langweilig? Gab es nichts anderes zu tun?), die Führungs- und Leitungslaufbahn einzuschlagen. Wieder Lehrgänge, Wochenenden hinter Büchern, Prüfungen als Zugführer und in der Stabsarbeit. Es hat sich gelohnt- die Arbeit macht Spaß, es gelingt mir, die Helfer mitzureissen und die Einsätze lustig und erfolgreich zu beenden.
Was mir keiner sagte: Ich muss nun auch zu Leitungsbesprechungen. Ich muss zu den Gremien, in welchen sich die Hälfter derer positionieren, die kein eigenes Leben mehr haben (zu scheinen). Gerade in der letzten Woche habe ich - und nicht nur ich- feststellen dürfen, dass die ehrenamtliche Mitarbeit in einer Hilfsorganisation überhaupt nicht heißen muss, dass man auch nur ansatzweise über soziale Kompetenz verfügt. Erschreckender Weise zeigen dann manche Menschen ihr wahres Gesicht, wenn andere ihres gerade verlieren. Nicht alle wahren Gesichter sind schön. Da werden Menschen gemobbt, abgesägt, bevormundet und hintergangen, welche tatsächlich aber den gleichen sozialen Gedanken hegen, den alle anderne in dieser Runde auch haben sollten.

Nach so vielen Jahren schwindet die Lust an der Mitarbeit. An der Arbeit für Menschen- weil Menschen so sind wie sie sind. Traurig.

Freitag, 14. März 2014

Social Media

Wieder gibt es einen Grund, einen Menschen im Internet nieder zu machen. Wieder gibt es einen Grund, die eigene Meinung anonym an all die Menschen zu senden, die sie entweder gar nicht lesen mögen oder aber erpicht darauf sind, ihre eigenen geistigen Ergüsse unsachlich und ohne Verstand der Öffentlichkeit aufzupressen. Dabei ist es gar nicht gesagt, dass es die eigene Meinung - oder der eigene geistige Erguss- ist. Oftmals wird die Meinung desjenigen übernommen, der die meisten "Gefällt mir" unter seinem Post stehen hat.
Traurig
Natürlich, da wurden Steuern hinterzogen. Nicht wenig. Keine schöne Sache - ohne Frage- aber das möchte ich hier gar nicht diskutieren. Auch das Strafmaß möchte ich nicht beurteilen - ich traue unserem Rechtsstaat zu, dies eigenverantwortlich zu verantworten.
Was ich verurteile, sind die Menschen, die ihr Leben selber nicht in den Griff bekommen aber über das Leben- egal wie es verläuft - von anderen Menschen urteilen.
Die Menschen, die ihr Leben im Netz breit treten. Die alles, was sie machen, alles was sie fühlen, alles was sie denken, sehen, schmecken oder erleben im Netz verbreiten.
Ja, auch ich bin im Netz. Auch ich habe Twitter, Facebook, lese Blogs und informiere ich auf verschiedenen Nachrichtenseiten. Trotzdem ist der Mensch, den ich auf Social Media präsentiere, nicht der Mensch, der ich bin.
Mir liegt es eher, mein Gegenüber zu sehen. Auf Reaktionen im Gesicht zu achte, mich auf freundliche oder unfreundliche Gesichter einzulassen. Kein Lob über Social Media sondern Lob auf der Arbeit, in der Freizeit, für Dinge, die gut waren. 
Keine Message sondern lachende Augen, lachende Münder, Umarmungen.
Vor allem: Kein anonymes Mobben sondern ehrliche Ansagen.

Einsam sind die, die im Netz leben.

Dienstag, 4. März 2014

Veilchensdienstag

Normalerweise arbeite ich Veilchensdienstag nicht. Also nicht im Büro. Heute habe ich es teilweise gemacht- und weiß nun auch um eine weitere Tradition, die ich bisher noch nicht mitbekommen habe:
Die Danksagung an die Geschäfte, die maßgeblich die Karnevalsvereine unterstützt haben.
Dachte ich noch, dass die paar Stunden im Büro eine ruhige Abwechslung zu den meist lauten Tagen der letzten Karnevalszeit wäre, so habe ich mich getäuscht. Gegen Mittag hörte ich eine Blaskapelle Karnevalsmusik schmettern. Auf der vielbefahrenen Straße. Ohne Ankündigung eines durchaus möglichen Karnevalszuges. Nungut, ein Grund aus dem Fenster zu schauen. Ich sehe mehrere Dutzend Beueler Stadtsoldaten, welche die Straße mit Begleitung eines Polizisten überqueren, an jedem größeren Geschäft halt machen und mit viel TamTam, Stippeföttche und Alaaf-Schreie auf ihre Geld und Kamellespender hinweisen. Eine schöne- wenn auch sehr laute- Tradition- es hat Spaß gemacht, teilzuhaben.

Ihr glaubt gar nicht, wie viele Geschäfte es in Bonn-Beuel gibt :)


Sonntag, 2. März 2014

Alkohol

Tolle Sache. Unbestritten. In Maßen. Manchmal.
Habt ihr schon einmal eine Party besucht, bei der ihr aus welchen Gründen auch immer nüchtern bleiben musstet und alle anderen um euch herum mehr als genug intus hatten?

So geschehen am Freitag. Es ist unglaublich, wie die Charaktere sich ändern. Der eine wird aggressiv, stur und bissig jeder Kleinigkeit gegenüber. Ein Fehler, das verstehen zu wollen. Das sind mir die unliebsten.
Die Masse- zum Glück- wird einfach nur lustiger, enthemmter und feiert.
Das ein oder andere Wort, die ein oder andere Geste wäre vielleicht ohne Alkohol nicht gefallen.

Anstrengend sind die Menschen, die unter Alkoholeinfluss ihr Leben durchleuchten. Denen einfällt, dass sie vor 10 Jahren die beste Freundin verloren haben, die tränenreich von ihrem Geburtstrauma erzählen oder deren Teddy sie zu jedem Toilettengang begleitet.
Tränenreich wird stundenlang erzählt, wie schwer man es hat .


Dann doch lieber selber trinken!