Du lernst fürs Leben.
Du lernst nicht für die Schule, du lernst für dich selber
Wie oft haben wir das alle gehört und nicht geglaubt. Wie oft haben wir uns alle überlegt, was genau wir eigentlich noch brauchen, wenn wir aus der Schule sind - nagut, Lesen, Schreiben, Rechnen. Reicht oder? Nach vier Jahren Grundschule könnten wir ins Berufsleben einsteigen und alles weitere gibt sich. Wie immer.
Das bisschen Allgemeinwissen bekommen wir aus dem Fernsehen ... NEIN- nicht RTL oder ähnliche Sender, wir schauen natürlich ARD, ZDF und ARTE damit wir wissen, worüber die Welt spricht und damit wir lernen, wie man sich in Gesellschaft verhält.
Überredet. RTL und RTL II gehören dazu- denn DARÜBER spricht die Welt auch. Zumindest Twitter - das ist ja schon ein wenig Welt.
Lernen- damit fing ich an. Reicht lesen, schreiben und rechnen können? Wann hören wir auf zu lernen? "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" wurde und wird immer wieder gerne gepredigt.
Natürlich reicht das nicht aus. Neben dem, was wir weiterhin mit Rechnen, Schreiben und Lesen lernen können müssen wir auch ganz andere Dinge an uns heranlassen: Teamfähigkeit, Soziale Kompetenz, Vertrauen, Gefühle etcpp.
Das lernt man nie aus. Mittlerweile denke ich, dass man bis zu seinem letzten Atemzug das Leben lernen muss.
Was ist aber mit den Menschen, die das nicht lernen wollen? Die Problemen aus dem Weg gehen, nicht kommunizieren können, nicht fähig sind, Kritk anzunehmen und darüber nachzudenken? Die - das "Fähnchen im Wind"- gleich ihre Meinung so anpassen, dass sie nicht anecken. Mit dem Strom schwimmen? Lieber sich Menschen entledigen als sich auch Ungereimtheiten oder Krisen zu stellen?
Diese Menschen tun mir leid. Nein- falsch. Sie sind gefährlich. Sie machen kaputt, nicht nur einzelne Menschen, wir haben aus der Geschichte gelernt, dass sie ganze Völker auslöschen wollen. Können zum Glück noch nicht.
Ein Vorurteil? JA!
Was ist mit den Menschen, die krank sind? Die nicht in der Lage sind, die soziale Kompetenz zu erlernen- oder sie zwar beherrschen aber nicht ausüben können? Die Menschen, für die Lernen Stress bedeutet, die den Problemen aus dem Weg gehen, weil sie Arbeit und damit Kranksein bedeuten, die die Nähe von Menschen nicht zulassen können, weil sie so sehr mit sich selber beschäftigt sein müssen?
Ich freue mich, dass in der heutigen Zeit solchen Menschen geholfen werden kann. Glücklich sind die, die es erkennen und offen zu sich selbst auch den sie unterstützenden Fachkräften helfen, damit sie wieder Kämpfen lernen.
Das Leben mit solchen Menschen ist schwer und anstrengend. Solange man sie nicht gut kennt, ist es einfach. Es interessiert ja nicht, man zieht sich das aus dem Menschen was man braucht und überlässt den Rest sich selber.
Lernt man den Menschen hinter den manigfaltigen Krankheiten, die es diesbezüglich gibt, kennen, so stellt man fest, dass tatsächlich mehrere Charactere in einer Hülle stecken können. Ganz tolle, liebenswerte Menschen, die durchaus in der Lage sind zu arbeiten, zu kämpfen, zu fühlen - aber leider gefangen von einer Ära, die dies selten zulässt. Zuzulassen zu lernen, wie man besiegt, ist so schwer, so anstrengend. Zu verstehen, dass diese Menschen es nicht können, ist ein Lernprozess der mindestens so anstrengend wie der Bau eines Hochhauses scheint.
Ich lerne.
Ich hoffe, ihr auch!
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