Montag, 25. Oktober 2010

Was ist für mich ein Freund?

Irgendwie passend: "Aus Gründen"

Woher erkenne ich einen Freund- woher weiß ich, dass es nur ein Bekannter ist und wann bemerke ich, dass dieser Mensch mir wichtig werden könnte?

Ich habe mir nie darum Gedanken gemacht. Wieso auch? Es geschah aus dem Bauch heraus- aus dem Herzen- ausgeschaltet der Kopf- es war einfach so. Da lernt man einen Menschen kennen und stellt nach einiger Zeit fest: Ja, ein Freund- oder: Nein, war zwar anfängliche Symphatie da, aber mehr ist auch wirklich nicht geworden- oder aber: Ja, nett. Gerne ab und an was unternehmen, gerne ab und an am Leben teilhaben lassen- aber bitte mehr- nein, mehr möchte ich nicht.

Nachgedacht, WIESO ich über den ein- oder anderen Menschen genau so geurteilt habe, habe ich nie. Nun gut, ich konnte immer genau sagen, was ich an Menschen mag oder nicht, aber es kommt durchaus vor, dass ich einige Charaktereigenschaften wirklich guter Freunde auch nicht sonderlich mag- und trotzdem respektiere und schütze.

Das Ergebnis meiner - relativ kurzen- Überlegung ist dieses:

Freunde....
... sind für mich die Leute, die:

- für mich da sind
- mir wichtig genug sind, dass ich für SIE da bin
- ich vermisse wenn ich sie länger nicht höre
- von denen ich träume
- um die ich Angst haben kann und darf
- mich zum Lachen bringen, wenn ich weinen möchte oder aber
- mich zum Weinen bringen können, wenn ich Lache
- merken, wenn es mir nicht gut geht, obwohl ich es nicht sage
- mich kennen ohne dass ich mich erklären muss
- mich kennenlernen WOLLEN ohne dass ich aufdringlich werden muss
- bedingungslos sind
- Ein "Nein" akzeptieren
- ein "Nein" nicht akzeptieren, wenn sie merken, dass mir ein "Ja" viel besser tun könnte
- mit mir Seelenverwandt sind
- vor denen ich mich nicht schämen muss- für was auch immer
- ich nie anlügen werde. Weil es keinen Sinn hat.
- mir in die Augen schauen und mein Herz sehen
- ich anschweigen kann und es ist ein schöner Abend
- ehrlich zu mir sind.
- mit denen ich oft im Gedanken spreche bzw. weiß, was sie mir sagen würden.

Die Liste ist sicherlich nicht abschließend- aber spiegelt das wieder, was mir zum Begriff "Freund" als Erstes einfällt.

Ob ich an die Endlichkeit von Freundschaft glaube? Ja, sicher. Früher oder später- wahrscheinlich aber nach meinem Tod. Wer weiß?

Freitag, 22. Oktober 2010

Es ist so leicht schwer

Es ist sehr leicht, sich selber hinter einer Maske zu verstecken und für Andere stark zu sein.
Es ist sehr leicht, sich Gedanken über Menschen zu machen, wenn man sich selber dabei so schön in den Hintergrund stellen kann.
Es ist sehr leicht, Freunde zu analysieren wenn man doch eigentlich sich selber meint.
Es ist sehr leicht, zu geben.
Es ist sehr leicht, sich zu freuen, wenn Freunde sich freuen.
Es ist sehr leicht, zu spielen.

Es ist sehr leicht, wenn man es leicht haben will.

Es ist so schwer, anzunehmen, wenn man Angst hat zu verlieren.
Es ist so schwer, Ängste auszusprechen.
Es ist so schwer, zu aktzeptieren, dass man endlich ist.
Es ist so schwer, Gedanken nicht auszusprechen.
Es ist so schwer zu verstehen, dass Wahrheit Freundschaft kostet.
Es ist so schwer, die Maske auszuziehen.
Es ist so schwer, einfach DA zu sein.

Es ist so schwer, es leicht zu haben.