Sonntag, 23. Januar 2011

Karneval

Karneval- Fastelovend. Verrückte Zeit. Erwachsene Menschen verkleiden sich, trinken Alkohol, lachen über flache Witze und schunkeln mit ihren Nachbarn zu Musik, die man nur an den tollen Tagen hören kann.
Niemand möchte zugeben, dass er Spaß an der Geschichte hat, aber die Menschenmassen in den Sitzungen oder beim Straßenkarneval an der Straße sprechen gegen diese Aussagen.
Ich gehöre auch dazu. Karneval? Blöd. Nagut, man geht zu der einen Sitzung weil man da schon immer hingegangen ist.
Die Karten werden schon im November gekauft, die Vorfreude ist.... groß... aber immerhin: Man trifft Menschen, die man nur an diesem einen Tag trifft. Auch mal lustig.

Am Tag des Ereignisses hat man keine Lust. Nie. Ich kenne es gar nicht anders, als dass ich morgens mit halb geschlossenen Augen in der Küche sitze und mir denke, dass ich doch wirklich besseres zu tun hätte, als heute - gerade heute- an jedem anderen Tag gehts ja - aber heute! dort hinzugehen.

Erst Frage: Das Kostüm. Was anziehen? Auf die Vielzahl der Karnevalsläden hätte man ja noch Lust gehabt, wenn nicht die ständige Radiowerbung einem die Lust wegnimmt.
Und mal ehrlich- man wusste schon im November, dass man hingeht- wieso eigentlich sitze ich Samstags früh am Tisch und überlege mir, mich zu stressen und noch in die Stadt zu fahren?
Gut, lassen wir das, nehmen wir das Kostüm vom letzten Jahr.
Weiter im Text: Käsewürfel, Nüsse, Chips. Salzstangen.
Hat man ja immer im Haus... ok- also noch einkaufen gehen. Bedeutet: Wieder vor die Tür. Wieder? Also: Vor die Tür.
13:30 Uhr- neeee keine Lust. Muss aber, also aufraffen, einkaufen gehen. Wie gerne würde ich spazieren gehen, aufs Sofa legen, schlafen, Kaffee trinken... Träumereien sind das.
Trotzdem weiß ich bereits jetzt schon, dass ich spätestens um Mitternacht sagen werde: Es hat sich gelohnt, war witzig, kurzweilig und wie immer ein schöner Abend. Aber: Nächstes Jahr bitte nicht.

Im November dann die Anfrage: "Und, wieviele Karten möchtest du für die Sitzung?"- und wieder werde ich- die Demenz lässt grüßen - Karten bestellen...

Samstag, 1. Januar 2011

2011

Jahreswechsel.

Wieso auch immer, genau in der drüben Winterzeit macht man sich Gedanken darüber, was im alten Jahr gut, und was im neuen Jahr besser werden kann und soll.

Die Gedanken habe ich mir nicht erst am 31.12. gemacht- aber ob sie umsetzbar sind?

2010 war schön.

Schön war das Kennenlernen so vieler Menschen, für mich ungewohnt, auf Fremde zuzugehen und - obwohl über das Internet schon bekannt- mich mit ihnen zu unterhalten.
Schön war der Sommer. Die Kur, der Urlaub auf Pellworm. So entspannt habe ich mich schon lange nicht mehr.
Schön war die Umsetzung meines Planes, mein festgefahrenes Leben soweit es geht wieder zu lockern.
Ich habe gelernt, den Wert meiner Tätigkeiten zu durchdenken und im Zweifel sie zu Unterlassen. Auch wenn es oft schwer viel.
Schön war, zu einigen meiner nerven- und zeitraubenden Hobbies "Nein" zu sagen- sie einzuschränken.
Schön war, meinen Freundeskreis erweitern zu dürfen. Und auch meinen inneren Kreis aufzustocken.
In diesem Fall war besonders schön, dass ich gelernt habe, von mir zu erzählen.

Alles in Allem war das Jahr 2010 für MICH ein gutes Jahr. Ich habe mehr Freude und Erfolge verzeichnen können als ich gehofft hatte.

2010 war nicht schön.

Nicht schön war, dass ich durch meine Motivation viele Dinge ins Rollen gebracht habe, die mir zwar in Zukunft sicherlich helfen werden, die derzeit aber einfach nur Arbeit und Stress bedeuten.
Nicht schön war, dass sich meine Arbeitsstelle Kollegenmässig vollkommen umgekrempelt hat.
Nicht schön war, dass Krankheit im Freundes- und Kollegenkreis meine Gedanken gefangen gehalten haben.
Nicht schön war, dass ich mich durch meine meist große Naivität in einigen Menschen getäuscht habe.
Nicht schön war, dass ich nach wie vor aus mir nicht heraus kann.

2011

Ich nehme mir nicht viel vor- wieso auch- umgesetzt werden kann nur das, was ich wirklich will. Und ich will wirklich nur das, was ich sowieso umsetzen werde- egal ob es der Jahrewechsel oder mitten im Jahr ist.
Definitiv umsetzen werde ich mein Versprechen- und meinen Wunsch- aufzuhören zu rauchen. Das fällt schwer
Definitiv umsetzen werde ich meinen Wunsch, mehr auf mich selber einzugehen und mich mit den Menschen zu umgeben, die mir gut tun und mich fördern- nicht nur fordern.

Das ist genug für ein Jahrzehnt- also denke ich, dass ich viel vor mir habe ;)

Ich freue mich mit Euch das Jahr zu verbringen. Ich freue mich, mit MIR das Jahr zu verbringen.