Was für ein Tag! Nach drei Tagen fast unerträglicher Schwüle wurde es gestern dunkel. Erst grüngelb - dann grüngelbschwarz. Ein ungewöhnlicher Himmel, den ich in keinem meiner Fotos so auffangen konnte, wie er tatsächlich war. Wir standen im Büro und beobachteten die Wassermassen, die den Himmel verließen- und suchten einen Schirm, um einigermaßen trocken ins Auto und zu unserer Überprüfung zu kommen. Wenn wir gewusst hätten, was das für eine Autofahrt wird, wir hätten es sicherlich gelassen.
Von Beuel kommend sind wir auf der A565 Richtung Poppelsdorf abgefahren. Bis dahin war außer Starkregen nichts zu merken. Kurz hinter der Ausfahrt Poppelsdorf ein Stau. Nicht ungewöhnlich, hier staut es sich häufiger.
Langsam merkte ich jedoch, wie das Wasser auf der Straße höher wurde. Von hinten kam ein Rettungswagen, der sich seinen Weg Motorbootgleich zwischen den schwimmenden Autos suchte. Die Unterführung stand unter Wasser, nur langsam konnte man in den Bugwellen der anderen Autos mitschwimmen. Wir bereuten unseren Ausflug, waren jedoch schon fast in der Einrichtung angekommen- fuhren also weiter.
In der Einrichtung eingetroffen wurden wir mit Hektik begrüsst. Nicht nur der Keller stand unter Wasser, auch kam das Wasser durch die Balkontüren in die Zimmer und von dort durch die Decken geflossen. Mittlerweile war der Himmel über Bonn wieder blau- unglaublich schwüle 26 Grad ließen uns schwitzen (soviel Wasser....) als wir halfen, das Haus trocken zu bekommen. Nebenbei informierte ich mich über den Liveticker vom www.ga-bonn.de über die gesperrten Straßen in Bonn und Umgebung- fast minütlich wurden neue Meldungen hinzugefügt.
Müde und ausgelaugt war ich spät zu Hause, als der nächste Alarmruf eintraf- dieses Mal über das DRK: Eine erneute Unwetterfront wurde erwartet, die Feuerwehren waren noch lange nicht mit den Aufräumarbeiten des letzten Unwetters fertig- es fehlt an Personal.
Gegen 22 Uhr trafen wir vom DRK in der Feuerwache 1 ein, wurden auf die Notruftelefone eingewiesen und durften dort nun arbeiten. Ein Dank hier an die Berufsfeuerwehr, die so viel Vertrauen in uns "Ehrenamtler" gesetzt hatten. Es war eine spannende Erfahrung.
Andere DRK´ler verpflegten bis in die Nacht die Feuerwehrleute aus Bonn und der Umgebung auf der Feuerwache 3.
Irgendwann in der Nacht bin ich müde ins Bett gefallen.
Heute sitze ich im Büro, schaue in den blauen Himmel und kann mir das Bonn von gestern schon gar nicht mehr vorstellen.
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