Dienstag, 11. Juni 2013

Bonn

Als Bundeswehrkind hatte man es unter Umständen früher nicht sehr leicht- alle vier Jahre wurde umgezogen. Für mich war das weniger schön, Freundschaften konnten sich zwar aufbauen, wurden jedoch relativ schnell durch die Umzüge wieder zerstört. Heute merke ich oft, dass mir eine gemeinsame Kindheit oder Schulzeit mit anderen fehlt.
Kaum geboren, sind wir nach Trier gezogen. Daran kann ich mich - nicht erstaunt sein!- kaum erinnern. Dann ging es nach Düsseldorf. auch hier- kaum Erinnerung. Frankreich war die nächste Station- Montigny. Hier war ich im Kindergarten und in der Grundschule- zum Teil. Daran kann ich mich allerdings erinnern. Ich weiß noch, dass wir in Zweierreihen nach der Pause klatschend in den Unterricht mussten - und fand es damals schon albern. Fünfmal in der Woche vormittags französischer Unterricht, zweimal die Woche nachmittags Englisch und dreimal Muttersprachlich. Dass wir in dem Alter schon sprachlich so weit waren, fiel uns Kindern gar nicht auf. Meist konnten wir- wie auch ich- die Landessprache besser als die Eltern.
Von Montigny zogen wir nach Fontainebleau. Auch hier- Schule. Nichts besonderes demnach ;)
Nach Fontainebleau ging es nach Bonn- die Stadt, die ich lieben gelernt habe. Meine Eltern haben ein Angebot, nach Washington zu gehen, abgelehnt, da ich damals kurz vor dem Abi steckte- aber ich wäre auch gar nicht mitgegangen. Froh, mittlerweile alt genug zu sein um im Zweifel alleine leben zu können, habe ich beschlossen, zunächst einmal in Bonn zu bleiben. Meine Eltern sind weitergezogen - ohne mich. Heute noch bereue ich die Entscheidung nicht. Großstädte mag ich nicht, aber wenn sie in der Nähe sind, habe ich nichts dagegen. Dorfleben ist für mich auch nichts, aber Dorfleben in Bonn ist etwas wunderbares. So viel Grün wie in Bonn habe ich in kaum einer Stadt gesehen. Dass das Nachtleben nicht eines der prickelndsten ist, war mir egal- wofür haben wir Bonner denn Köln? Das Meer ist genau 2 Stunden entfernt- also ist ein Strandtag durchaus machbar. Die Berge fangen bereits im Rhein-Sieg-Kreis an. Die Rheinländer sind mit ihrer freundlichen und offenen Art schnell in mein Herz gekommen. Einige Dinge sind mir noch unklar- wie der rheinische Karneval- aber mitmachen kostet nichts ;)
Wenn auch meine Wurzeln nicht in Bonn sind- mein Herz ist es definitiv.

2 Kommentare:

  1. Ich kann mich nicht erinnern, jemals sowenig Autos hupen gehört zu haben, wie in Bonn. Das Städtchen machte einen sehr entspannten Eindruck.
    Genau wie ich, nach 5 Newcastle Brown Ale im "Quiet Man"....

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  2. Das stimmt. Bonn ist leise. Bonn war auch als Hauptstadt irgendwie... unauffällig auf eine sehr angenehme Art und Weise!

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