Sonntag, 5. September 2010

Nennt mich "Drama-Queen"

Ist es nicht witzig, von Jemanden zu erfahren, wie man "tickt" - und derjenige so ganz daneben liegt? Dachte ich.

Gründe- wieso - weshalb- warum- tun hier grad nichts zur Sache, die sind nebensächlich.

Grund für den Blog ist eher die Tatsache, dass ich mich in der letzten Woche sehr viel mit mir selber beschäftigt habe.

In einer Mail habe ich versucht, einem Freund zu erklären, wieso ich bin wie ich bin. Wieso ich mich nicht öffne sondern eher versuche von mir abzulenken. Wieso ich eher bereit bin, anderen Menschen zu helfen als dass ich bereit bin, Hilfe anzunehmen.
Und wie groß meine Angst ist, fallen gelassen zu werden.

Das alles erklärt mich natürlich nicht in Gänze, hat aber situationsbedingt gerade gepasst.

Nun erfahre ich, dass ich ganz anders bin. Eine Drama-Queen, die wie ein Sensationsreporter den Problemen hinterherrennt um sich zu profilieren.
Du aber bist eine Drama-Liebhaberin. Wenn es Probleme zu wälzen gibt, freust du dich und hilfst auch, sie zu lösen. Wenn es keine Probleme gibt, schaffst du selber welche und wälzt dich dann darin.
Nun hab ich mir Gedanken dazu gemacht, wie ich neben meinem existenten Leben dazu noch Zeit hätte- und kam schlussendlich darauf: Gar nicht.
Was wohl stimmt- ich werde angesprochen wenn Probleme da sind- und helfe gerne (siehe oben).
Mir wird also vorgeworfen auf Mitmenschen zu reagieren. Mag gar nicht so falsch sein der Vorwurf, er irritiert mich nur.

Weiter geht es:
Wenn man Freundschaften will, sollte man kein Vertrauen brechen. Dann sollte man es auch einfach mal nett haben und nicht immer nur sein eigenes Drama im Mittelpunkt sehen.
Oha. Ja stimmt genau. Ich sehe mich selten im Mittelpunkt. Leider ist es sogar oft so, dass ich Hilfe brauche und wieder mal für Andere da sein muss.

Was ich definitiv ganz weit von mir weise ist der Vorwurf, mich in den Problemen zu wälzen. Ich wälze mich lieber in meinen eigenen Problemen ;) Und das sogar ohne dass ein Mensch dabei ist um mir dabei zuzusehen.

Unabhängig davon, dass der Grund der Mail sich aufgeklärt hat, ohne dass ich damit zu tun hatte, ist es eine Mail. die mich nachdenken lässt. Ist es für mich besser, bei "Hilferufen" abzublocken?

Oder... der Gedanke kam mir letzte Woche schon: Meine Hilfe nur noch im Freundeskreis zu belassen? Den die Mail kam nicht wirklich von einem Freund.

Fazit: Schlußendlich ist es egal, was andere Menschen von mir denken- aber ein Fünkchen Wahrheit ist immer dabei.
Und es bringt mich immer wieder dazu, über mich selber nachzudenken- demnach muss ich- ob ich will oder nicht- mich bei dem Verfasser sogar bedanken.

1 Kommentar:

  1. Manchmal ist der Blick von außen ein schärferer Blick als der, den man auf sich selbst hat.
    Aber es ist uns bleibt nur der Blick von außen. Den Blick in das Innere kann man nur selbst jemand anderem gewähren.
    Grundsätzlich ist es doch eine Tatsache, das jemandem helfen zu wollen eine gute Eigenschaft ist.
    Aber es scheint in dieser Welt immer wieder Vorgänge zu geben die man selbst nicht beeinflussen kann.
    Trotzdem und gerade deswegen sollte man mit hoch erhobenem Kopf in die Zukunft schauen.
    Und wenn dir im Spiegel eine Drama-Queen entgegen schaut - dann grüß sie von mir! :-)

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