Seit ich denken kann, bin ich im DRK. Angefangen bei den Kleidersammlungen, Helfer im Sanitätsdienst, Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistent. Die freien Wochenenden habe ich bis vor kurzem für Schichten auf der Feuerwache hergegeben, so manchen Abend auf Bereitschaftsabenden oder Sanitätsdiensten verbracht, den halben Sommer auf dem Kunst!Rasen geschwitzt- und immer wieder gerne den nächsten Dienst angenommen.
Irgendwann habe ich mich berufen gefühlt (oder war es mir langweilig? Gab es nichts anderes zu tun?), die Führungs- und Leitungslaufbahn einzuschlagen. Wieder Lehrgänge, Wochenenden hinter Büchern, Prüfungen als Zugführer und in der Stabsarbeit. Es hat sich gelohnt- die Arbeit macht Spaß, es gelingt mir, die Helfer mitzureissen und die Einsätze lustig und erfolgreich zu beenden.
Was mir keiner sagte: Ich muss nun auch zu Leitungsbesprechungen. Ich muss zu den Gremien, in welchen sich die Hälfter derer positionieren, die kein eigenes Leben mehr haben (zu scheinen). Gerade in der letzten Woche habe ich - und nicht nur ich- feststellen dürfen, dass die ehrenamtliche Mitarbeit in einer Hilfsorganisation überhaupt nicht heißen muss, dass man auch nur ansatzweise über soziale Kompetenz verfügt. Erschreckender Weise zeigen dann manche Menschen ihr wahres Gesicht, wenn andere ihres gerade verlieren. Nicht alle wahren Gesichter sind schön. Da werden Menschen gemobbt, abgesägt, bevormundet und hintergangen, welche tatsächlich aber den gleichen sozialen Gedanken hegen, den alle anderne in dieser Runde auch haben sollten.
Nach so vielen Jahren schwindet die Lust an der Mitarbeit. An der Arbeit für Menschen- weil Menschen so sind wie sie sind. Traurig.
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